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Unseren Stadtteil neu entdecken

18.04.18  

Der Intelligenz des Kindes entgeht auch das Verborgene nicht, eben weil es mit Liebe beobachtet, nie aber mit Gleichgültigkeit. (Maria Montessori in Kinder sind anders)

Ein klassisches Thema der kosmischen Erziehung aus einem künstlerischen Blickwinkel
Die ARTgenossen, die im Künstlerhaus in Salzburg tätig sind, bieten jedes Schuljahr kreative Programme, um Kindern handelnd Kunst zu vermitteln. Jedes Schuljahr besuchen wir sie mit unserer jahrgangsgemischten Klasse. Heuer ergab sich die Gelegenheit ein gemeinsames Projekt zu starten. Das Thema Heimat erschien aktuell. Spannend fanden wir, unseren Stadtteil mit Tablets und dem Blick durch die Fotolinse neu zu erschließen. Dadurch war ein Bezug zur kosmischen Erziehung hergestellt. Dieses Projekt unterstützte und bereicherte das Thema „Von der Welt zum Heimatort“ auf kreative Weise.
Nach einer Einführung in die Geschichte der Fotografie durch die Medienkünstlerin Elisabeth Leberbauer bekamen die Kinder hilfreiche und praktische Tipps zum Fotografieren. Sie erfuhren von der Frosch- und Vogelperspektive, dem richtigen Ausschnitt, der perfekten Ausrichtung und Beleuchtung.
Nach einer Einführung an Tablet und Stativ ging es los in die Umgebung. In fünf Kleingruppen, denen je eine Farbe zugeordnet war, erkundeten die Kinder ihren gelben, roten, blauen, grünen und schwarzen Stadtteil Liefering. Dabei gingen sie mit offenen Augen durch ihre Heimat. War es anfangs nur ein Abfotografieren von den Dingen in der richtigen Farbe, wurde es schon nach kurzer Zeit ein sich Vertiefen in Details und Betrachten des Bekannten und Alltäglichen aus neuen Blickwinkeln und Perspektiven. Auch mit Anrainern und Bewohnern traten die Kinder in Kontakt, um eine Aufnahme zu machen. Anschließend ging es darum die besten Bilder jeder Gruppe auszuwählen, die von der Künstlerin und den ARTgenossen zu einem Plakat zusammengefügt wurden. Die Auswahl war gar nicht leicht, da alle Gruppe viele tolle Impressionen festgehalten hatten.
Im zweiten Teil des Projektes beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Portraitfotografie in Verbindung mit dem Stadtteil der Kinder. Auch hier erhielten sie eine professionelle Einführung in die Kriterien eines guten Portraits. Elisabeth Leberbauer bereitete eine Fotoumgebung mit Lampen und Leinwände an der Schule vor, damit die Kinder ihr Wissen gleich ausprobieren konnten. Nach den Portraits ging es abermals in die Schulumgebung, wo die Kinder vielfältige Strukturen und unterschiedliche Hintergründe suchten und fotografieren konnten. Die spannendste Arbeit aber war, Portraits und Hintergründe zusammenzufügen. Hierfür verwendete die Künstlerin eine Foto-App zur Überblendung. Deren Handhabung war für die Kinder leicht verständlich und es machte ihnen viel Freude unterschiedlichste Ergebnisse zu erzielen. Auf spielerische Art und Weise lernten die Schülerinnen und Schüler ihren Blick für Harmonie und Komposition in der Fotografie zu schärfen. Der abschließende Austausch der Ergebnisse faszinierte die Kinder und weckte ihre Begeisterung die Arbeit auch privat fortzusetzen.
Das Projekt war eine Bereicherung des Schulalltages in unterschiedlicher Hinsicht. Die Kinder lernten die neuen Medien bewusst einzusetzen und einen kreativen, aber auch kritischen Zugang zur Fotoverfremdung. Die Lerninhalte wurden mit dem persönlichen Umfeld der einzelnen Schülerinnen und Schüler verknüpft. Sie gingen selbsttätig mit offenen Augen durch ihren Stadtteil, mussten gut zusammenarbeiten und Kompromisse schließen. Die künstlerische Auseinandersetzung mit der Heimat war ein Gewinn für das Thema „Von der Welt zum Heimatort“.

Der Geist, der allein arbeitet, unabhängig von der Wirklichkeit, arbeitet im Leeren.
(Maria Montessori in Schule des Kindes)

 

Sonja Gosch und Peter Ganzberger

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